Wie lange kann ein Demenzkranker noch Auto fahren?

Ältere Menschen, die die Diagnose Demenz erhalten, stellen sich häufig die Frage, wie lange sie noch Auto fahren können. Wir geben Tipps und Antworten.

Was passiert bei Demenz?

Demenz ist eine Sammelbezeichnung für eine ganze Reihe von Gehirnstörungen. Bei der Demenz gehen langsam und schrittweise Zellen im Gehirn kaputt. Dieser Verlust an Gehirnzellen und Gehirnfunktion ist unumkehrbar. Die Krankheit verläuft immer weiter bis zum Tod des Patienten. Eine der häufigsten Formen der Demenz ist die Alzheimer-Demenz. Es gibt aber auch noch andere Demenzformen.

Welchen Einfluss hat die Demenz auf die Möglichkeit Auto zu fahren?

Out for a drive

Generell geht die Demenz mit einem Verlust an Gehirnfunktion einher. Wer nicht mehr die volle Kontrolle über alle Funktionen seines Körpers und seines Geistes hat, sollte nicht mehr Auto fahren. Die Demenz verläuft je nach Krankheitstyp unterschiedlich. Die Patienten leiden unter unterschiedlichen Symptomen der Demenz. Das hat unterschiedliche Auswirkungen darauf wie lange man als Demenzkranker noch Auto fahren kann.

Demenz und Auto fahren

Für Demenzkranke ist das Autofahren besonders gefährlich. Einige Betroffene sollten schon im ersten Stadium nicht mehr fahren, wieder andere können ihre kognitiven Fähigkeiten bis ins zweite Stadium erhalten. Es hängt also von der individuellen Situation des Patienten ab. Auch spielt die Art der Demenz eine wichtige Rolle. Bei bestimmten Demenzformen kann der Demenzkranke noch etwas länger Auto fahren. Bei anderen Demenzformen muss man sehr frühzeitig auf das Auto verzichten.

Wie lange kann ein Demenzkranker noch Auto fahren?

Wenn die Diagnose Demenz gestellt wurde darf ein Mensch eigentlich nicht mehr Auto fahren. Das gilt übrigens auch für andere Erkrankungen des Gehirns wie zum Beispiel Parkinson. Das hält allerdings viele Menschen nicht davon ab, trotzdem das Auto zu verwenden. In Deutschland gibt es keine Pflicht, seinen Führerschein abzugeben. Auch gibt es keine verbindlichen Termine, um die Fähigkeit zu prüfen ob man noch sicher Auto fahren kann. Dies ist in vielen anderen Ländern nicht so.

In frühen Phasen der Alzheimer-Demenz sind zunächst nur das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Der Patient kann sich neue Wege schlecht merken, die prinzipielle Fähigkeit Auto zu fahren und sich an die Verkehrsregeln zu halten sind aber nicht unbedingt betroffen. Dies geschieht erst in einem späteren Stadium. Bei der sogenannten Frontotemporalen Demenz ist bereits sehr früh das Denk- und Urteilsvermögen sehr stark eingeschränkt. Autofahren ist hier bereits in einer sehr frühen Phase nicht mehr möglich.

Autofahren mit Demenz: Was soll ich beachten?

Schon ab dem 75. Lebensjahr lassen die geistigen Leistungen und die Reaktionsfähigkeiten nach. Dies ist auch bei völlig gesunden Menschen der Fall. Demenzkranke besitzen keine schnelle Reaktionsfähigkeit mehr. Der Orientierungssinn lässt durch den Verlust von immer mehr Gehirnzellen nach und auch logische Handlungsabläufe fallen zunehmend schwerer. Aus diesem Grund stellen Demenzkranke im Straßenverkehr ein besonderes Risiko für sich selbst und für ihre Umwelt dar.

Fazit

Die Fahrtauglichkeit eines Demenzkranken sollte bestenfalls vom behandelnden Arzt eingeschätzt werden. Denn der Arzt kennt den Patienten gut. Er kann den Verlust an Gehirnfunktion einschätzen und eine Prognose für den weiteren Krankheitsverlauf abgeben. Angehörige können den Betroffenen meist nicht davon abhalten, sich noch selbst ans Steuer zu setzen. Die Patienten hören oft nicht auf die Einwände der Angehörigen. Die Krankheitseinsicht des Betroffenen spielt eine wichtige Rolle. Nur wer akzeptiert, dass er an einer Krankheit leidet mit der das Autofahren gefährlich ist kann die entsprechenden Maßnahmen ergreifen. Idealerweise sollten Demenzkranke schon mit Beginn der Krankheit nicht mehr selbst fahren und ihren Führerschein freiwillig abgeben.

Tipps für die Angehörigen

Sprechen Sie die Probleme frühzeitig an und prüfen Sie mögliche Alternativen zum Auto wie Taxi oder öffentlichen Nahverkehr. Ansonsten ist es empfehlenswert das Auto stets in Sichtweite abzustellen, da Demenzpatienten häufig vergessen wo sie das Auto abgestellt haben. Sind die Patienten absolut nicht einsichtig und bereits zu stark eingeschränkt helfen wahrscheinlich nur drastischere Maßnahmen. Man kann die Schlüssel verstecken oder auch vorgeben, dass das Auto defekt ist und zunächst repariert werden muss bevor wieder damit gefahren werden kann. Den Patienten sollte trotzdem ermöglicht werden ihre sozialen Kontakte auch ohne eigenes Auto fortzusetzen.