Dass man im Alter öfters nicht mehr weiß, wo man Brille oder Schlüssel hingelegt hat und sich nicht mehr alles so gut merken kann wie früher ist vollkommen normal. Die normale Altersvergesslichkeit von einer beginnenden Demenz abzugrenzen ist sehr schwierig, denn beide äußern sich in ähnlichen Symptomen. Davon abgesehen haben sie eigentlich wenig miteinander zu tun: Demenz ist keine fortgeschrittene Altersvergesslichkeit.
Zunehmende Vergesslichkeit im Alter
Vergesslichkeit und nachlassende Konzentrationsfähigkeit haben nichts mit Demenz zu tun. Altersvergesslichkeit ist ein ganz normaler Alterungsprozess, bei dem die Nervenzellen des Gehirns kleiner werden und weniger stark miteinander verknüpft sind. Dadurch dauert es etwas länger als früher, bis man Informationen aus dem Langzeitgedächtnis abrufen kann und es ist schwieriger, Informationen im Langzeitgedächtnis neu einzuspeichern.
Demenz ist keine fortgeschrittene Altersvergesslichkeit!
Altersvergesslichkeit hat nichts mit einer Demenz zu tun. Viele sind der Meinung, diese sei nur ein fortgeschrittenes Stadium der Altersvergesslichkeit. Das ist nicht der Fall. Demenz tritt ebenfalls vorzugsweise im fortgeschrittenen Alter auf, aber dabei handelt es sich nicht um eine natürliche Alterserscheinung, sondern um eine echte Erkrankung.
Alzheimer, vaskuläre Demenz und Altersvergesslichkeit sind schwer abgrenzbar
Bei den beiden Hauptformen der Demenz, Alzheimer und vaskulärer Demenz, handelt es sich um pathologische Prozesse, die anfangs zu ähnlichen Beschwerden führen wie die Altersvergesslichkeit. Daher bringt man sie häufig durcheinander. Je früher das Stadium einer Demenz, desto schwieriger ist eine korrekte Unterscheidung. Folglich bleibt eine beginnende Demenz oft unerkannt und wird erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert.
Siehe auch: Demenz, Depression, Altersvergesslichkeit: Die Unterschiede?
Nicht jeder bekommt eine Demenz!
Wegen der schwierigen Differenzierung zwischen Altersvergesslichkeit und Demenz sind viele Menschen der Meinung, dass Demenz eine ganz normale Alterserscheinung ist. Und dass sie folgerichtig jeden früher oder später betrifft, wenn man nur lange genug wartet oder alt genug wird. Das ist nicht der Fall. Demenz ist als Erkrankung zwar auf dem Vormarsch, aber nicht jeder handelt sie sich zwangsläufig ein.
Demenz ist behandelbar
Dadurch, dass es sich bei der Demenz um eine echte Erkrankung handelt, kann man auch einiges dagegen unternehmen. Eine vollständige Heilung von bereits bestehenden Schäden ist bisher leider ebenso wenig möglich wie eine Impfung, um davor zu schützen. Aber bei frühzeitig eingeleiteter Therapie ist es möglich, den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Auf diese Weise kann ein Patient länger selbständig daheim leben und ist nicht so schnell auf fremde Hilfe angewiesen.