Viele Demenzkranke werden von ihren Angehörigen zunächst zu Hause gepflegt. Aufgrund ihrer Umtriebigkeit und des Zeitaufwands wird eine spätere Heimunterbringung jedoch meist unumgänglich. Als Vorstufe zur vollstationären Unterbringung gibt es sowohl ambulante Pflegedienste als auch Kurzzeit- und Tagespflegeeinrichtungen.
Stundenweise Betreuung
Ein erstes Pflegeangebot ist die stundenweise Betreuung, die in karitativen Einrichtungen und Sozialstationen stattfindet. Im Rahmen der Stundenbetreuung wird der Demenzkranke von Pflegekräften oder auch Ergotherapeuten betreut, oder aber in eine Gruppe weiterer Demenzkranker integriert. Gemeinsam finden dann Unternehmungen, Gedächtnisspiele oder kreative Handarbeiten statt.
Tagespflege
Die Tagespflege oder auch Tagesbetreuung findet in sogenannten Tagesgruppen statt, meist in karitativen Einrichtungen. Sie eignet sich für umtriebige und unruhige Demenzkranke, die gerne aktiv sind und unter Menschen sein möchten.
Ambulante Pflege
Die ambulante Pflege wird von einem häuslichen Pflegedienst übernommen. Sie beinhaltet eine umfassende Unterstützung bei der Hygiene, im Haushalt und bei der Einnahme von Medikamenten. Die zugewiesene Pflegefachkraft besucht ihren Patienten bis zu dreimal täglich in seiner eigenen Wohnung oder auch im betreuten Wohnen.
Kurzzeitpflege
Die Kurzzeitpflege ist ideal, wenn Sie in den Urlaub fahren und Ihren demenzkranken Angehörigen während dieser Zeit in sicherer Umgebung wissen möchten. Sie wird als Zusatzleistung von Pflegeheimen angeboten und kann für längstens vier Wochen beantragt werden.
Alten- und Pflegeheim
Ein Alten- oder Pflegeheim ist das vollstationäre Pflegemodell mit fachlicher Betreuung und Pflege rund um die Uhr. Viele Pflegeheime sind sowohl pflegerisch als auch therapeutisch auf Demenzkranke spezialisiert und erlauben im Sinne einer besseren Orientierung zum Beispiel das Mitbringen eigener Möbelstücke.
Betreutes Wohnen
Die klassische Form des Betreuten Wohnens bedeutet eine seniorengerechte Wohnung und zusätzlichen Serviceangeboten wie beispielsweise einen 24-Stunden-Notruf. Auf Demenzkranke sind diese Angebote in der Regel noch nicht eingestellt. Vereinzelt gibt es Modellversuche mit Betreuungsgruppen und verschiedenen Aktivitäten speziell ausgerichtet auf die Bedürfnisse von Demenzpatienten, die je nach Fortschreiten der Erkrankung eine 24-Stunden-Betreuung benötigen.
Demenz-WG
In einer Demenz-Wohngemeinschaft teilen sich mehrere Erkrankte eine Wohnung. Sie haben ihre eigenen Zimmer mit ihren eigenen Möbeln und nutzen Wohnzimmer, Küche sowie Bad gemeinsam. Sie beteiligen sich am alltäglichen Leben der Gemeinschaft (z.B. Kochen, Essen, Wäsche waschen) und werden rund um die Uhr von professionellem Pflegepersonal betreut. Initiatoren einer Demenz-WG können Angehörige, Selbsthilfegruppen, Pflegedienste, Vereine oder andere Interessensgruppen sein.
Die Vorteile sowohl des Konzeptes von betreutem Wohnens als auch der Demenz-Wohngemeinschaft liegen darin, dass der Demenzkranke möglichst lange selbstbestimmt leben kann. Sein Tagesablauf bleibt der normale Alltag, wodurch er seine kognitiven Fähigkeiten trainiert. Zudem werden die Angehörigen entlastet, können zugleich aber Einfluss ausüben und Verantwortung übernehmen.
Im Punkt Adressen finden Sie Beratungsstellen, die Sie über regionale Angebote, Hilfen und auch finanzielle Möglichkeiten individuell beraten.